‘’Willkommen zu unserem fortlaufenden Dialog über die komplexe Welt des Zolls innerhalb der Europäischen Union (EU). Heute habe ich das Vergnügen, Patrick Burwitz, einen anerkannten Experten auf diesem Gebiet, zu interviewen. In der ersten unserer dreiteiligen Videoserie, die wir Ihnen empfehlen, zu abonnieren, um keine wichtigen Informationen zu verpassen, werden wir uns speziell auf das Thema Import und Zoll der EU konzentrieren.
Patrick Burwitz ist ein norddeutscher Experte, der sich auf Zoll und Produktkonformität spezialisiert hat. Er berät insbesondere Händler aus der Schweiz, aber auch aus anderen Ländern, die auf Amazon FBA (Fulfillment by Amazon) in Deutschland und anderen EU-Ländern verkaufen möchten. Patricks Fachwissen beinhaltet alle Aspekte der europäischen Anforderungen und des Zolls der EU, um sicherzustellen, dass Produkte rechtskonform importiert und per Amazon FBA Business verkauft werden können.’’
Amazon FBA: Kosten für Zoll und Einfuhr in die EU explodieren? Wir haben die Antwort darauf! Patrick Burwitz ist und Henrik Telepski gehen den Risiken des E-Commerce auf den Grund!
Für Amazon Seller Central mit Tarifierung umgehen
Die Themen, die wir heute behandeln, umfassen die Basisdokumente, die für den Import in die EU erforderlich sind, wie man die korrekte Zolltarifnummer findet und was zu tun ist, wenn man beim Zoll der EU einen Fehler gemacht hat. Patrick betont die Bedeutung einer korrekten Handelsrechnung, der sogenannten Commercial Invoice, im Gegensatz zur häufig falsch verwendeten Proforma-Invoice. Darüber hinaus empfiehlt er eine Packliste, Transportpapiere (BL, Bill of Lading, im Seebereich und AWB, Airway Bill, im Luftbereich), und möglicherweise produktspezifische oder länderspezifische Dokumente.
Das Thema Tarifierung des Zolls der EU ist besonders komplex und es ist leicht, Fehler zu machen, die finanziell kostspielig sein können. Um die richtige Zolltarifnummer zu finden, muss das Produkt bzw. FBA-Sell gut bekannt sein und es muss auf den primären Seiten TARIC (der Europäischen Kommission) oder EZT (Elektronischer Zolltarif) vom deutschen Zoll recherchiert werden. Trotz der Komplexität dieses Themas können Fehler vermieden werden, indem man für seinen Amazon Seller Account die Hilfe eines Experten in Anspruch nimmt.
Hilfe für Einsteiger und Profis
Patrick erläutert auch, wer die Einfuhrdokumente erstellt: Für die Zollpapiere ist in der Regel ein Spediteur zuständig. Die Handelsrechnung, die Packliste und das BL kommen vom Lieferanten. Es ist wichtig, dass diese Dokumente korrekt und vollständig sind.
Das Buch endet mit einer Diskussion über die Notwendigkeit einer ordnungsgemässen Rechnung und was darauf zu sehen sein muss. Es sollte keine Excel-Tabelle sein und muss alle grundlegenden Angaben enthalten, die eine ordnungsgemässe Rechnung haben sollte.
Insgesamt ist dieses Buch eine gründliche und gut recherchierte Einführung in das Thema Zoll der EU und Import in die EU, die sowohl für Einsteiger als auch für erfahrene FBA-Verkäufer nützlich sein wird. Bleiben Sie dran für die nächsten Teile unserer Serie, in denen wir weitere Aspekte dieses wichtigen Themas untersuchen werden.
Nicht die gleichen Fehler machen
Im komplexen Dschungel von Verkäufen, Käufen und Transaktionen ist es nicht selten, dass Verwirrung aufkommt. Manchmal finden Sie eine Rechnung, auf der der Verkäufer nicht einmal vermerkt ist. Keine Rechnungsnummer, kein Datum.
Es ist sehr wichtig darauf zu achten, dass alle erforderlichen Details auf jeder Rechnung klar angegeben sind: Wer ist der Verkäufer? Wer ist der Käufer? Was wird zu welchem Preis und unter welchen Bedingungen verkauft? Und natürlich sollte es eine Belegnummer geben.
Diese Belegnummer ist auch für die Transaktion von Bedeutung, insbesondere wenn die Ware bezahlt wird. Im Falle einer Kontrolle durch den Zoll der EU kann eine solche Belegnummer als Zahlungsnachweis dienen. Sollte jedoch keine Übereinstimmung zwischen der Belegnummer und der Bestellung festgestellt werden können, könnte es zu Schwierigkeiten kommen.
Cashflow sichern
Eine besonders wichtige Angelegenheit sind die Einfuhrabgaben, die für den Cashflow eines Unternehmens von erheblicher Bedeutung sind. Es ist besonders wichtig, bei der Gründung eines Unternehmens oder «Fulfillment by Merchants», aber auch später, auf die Einfuhrumsatzsteuer zu achten. Man muss immer sicherstellen, dass man genug Geld zur Verfügung hat, um im Rahmen ihres FBA-Programms neue Waren einzukaufen und andere Kosten zu decken.
Aber was geschieht eigentlich mit den Einfuhrabgaben? Wie wird dies gehandhabt? Tatsächlich erstellt der Zoll der EU während des Verzollungsprozesses einen Steuerbescheid, der die entsprechenden Abgaben ausweist. In der Regel handelt es sich dabei um Zölle und Einfuhrumsatzsteuer, die unmittelbar fällig werden. Es gibt zwar Möglichkeiten, mit Aufschubkonten zu arbeiten, aber diese sind recht komplex.
Für Schweizer Unternehmen ausserhalb der EU ist es von besonderer Bedeutung, ihre Steuerfälle beim Finanzamt Konstanz zu registrieren, um die Einfuhrumsatzsteuer so schnell wie möglich zurückerstattet zu bekommen. Dies ist notwendig, um den Cashflow des Unternehmens nicht unnötig zu belasten.
Beim Zoll der EU sorgfältig arbeiten
Es gibt verschiedene Wege, wie man durch korrektes Arbeiten und die Zusammenarbeit mit dem richtigen Partner erhebliche Summen sparen kann. Ein Schlüssel dazu ist die korrekte Anwendung der Zolltarifnummer. Eine falsche Tarifnummer kann erhebliche zusätzliche Kosten verursachen, wie zum Beispiel in einem Fall, in dem ein Unternehmen bei einer einzigen Lieferung über 22’000 Euro zu viel bezahlte, weil es die falsche Zolltarifnummer verwendete.
Doch was passiert, wenn man seine Ware falsch deklariert? In der Regel wird die Deklaration geändert, wenn der Zoll der EU eine falsche Deklaration erkennt, und die Abgaben entsprechend angepasst. Wenn ein Unternehmen jedoch bemerkt, dass es eine Ware falsch deklariert hat, kann es einen Antrag auf Erstattung und Erlass stellen, auch Jahre nachdem der Fehler gemacht wurde.
Abschliessend kann man sagen, dass die Thematik rund um Einfuhr und Zoll in der EU komplex ist, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Ressourcen durchaus einfach gehandhabt werden kann. Es ist jedoch unerlässlich, sorgfältig zu arbeiten, um Fehler zu vermeiden, die auch bei der Einfuhr in die Schweiz das Unternehmen möglicherweise teuer zu stehen kommen könnten.
Siehe auch: