Jeder Unternehmer kennt die Herausforderung der Steuererklärung – ein Prozess, der präzises Timing und akribische Planung erfordert. Eine kürzlich eingegangene Anfrage über unsere Website beleuchtet das Dilemma eines Geschäftsmanns, der die Fristen für seine private Steuererklärung verpasst hatte, was zu zusätzlichen Steuern von rund 20.000 Schweizer Franken führte. Dies wirft eine wichtige Frage auf: Was kannst du tun, wenn du Fristen verpasst, und welche Fristen darfst du auf keinen Fall versäumen?
Die ordentlichen Fristen für die Steuererklärung
Zunächst ist es entscheidend, die ordentlichen Fristen zu verstehen. In der Schweiz variieren diese je nach Kanton. Zum Beispiel:
- Im Kanton Bern ist der Stichtag der 15. März.
- Im Kanton Zürich und Basel hat man bis Ende März Zeit.
Diese Fristen sind der erste Meilenstein, um die Steuererklärung termingerecht einzureichen. Versäumst du diese, riskierst du eine Mahnung und weitere Konsequenzen. Und jetzt? Welche Optionen bleiben dir noch, wenn du bei der Steuererklärung die Frist verpasst hast?
Möglichkeiten der Fristverlängerung
Glücklicherweise ist es in vielen Kantonen möglich, beim Finanzamt eine Fristverlängerung zu beantragen. Oft reicht diese “letzte Abgabefrist der Steuererklärung” noch bis in den November oder Dezember des Jahres. In Bern beispielsweise ist eine kostenlose Verlängerung bis zum 15. November möglich. Danach kann eine kostenpflichtige Verlängerung in Anspruch genommen werden, wenn man bei der Steuererklärung auch diese Frist verpasst hat.
Der Umgang mit versäumten Fristen
Ignorierst du die Erstfrist und auch die Mahnung, wird die Steuerverwaltung eine Ermessensveranlagung vornehmen. Die Behörde schätzt dann die Steuerlast auf Grundlage früherer Daten und erhöht die Beträge auch immer wieder, falls mehrmals Ermessensveranlagungen auftreten, was oft zu höheren Beiträgen führt. Dies soll den Druck erhöhen, die Steuererklärung fristgerecht einzureichen.
Die kritischen 30 Tage nach der Ermessensveranlagung
Solltest du eine Ermessensveranlagung erhalten, hast du noch einmal 30 Tage nach Zustellung Zeit, Einsprache zu erheben und kannst eine Steuererklärung abgeben. Dies ist ein entscheidender Moment, wenn du bei der Steuererklärung die Fristen verpasst hast. Verpasst du auch diese “allerletzte Frist”, wird die Veranlagung rechtskräftig. Es bleibt dir nur noch die Möglichkeit einer Revision – eine Chance, die allerdings nur selten gewährt wird.
Vor allem in Fällen, wo der geschätzte Betrag kleiner ist als in echt, kann die Situation sehr gefährlich für dich als Unternehmer werden, denn dann bewegt man sich bereits im Bereich der vollendeten Steuerhinterziehung und kann sich vor den Steuerstrafen nur noch mit einer Selbstanzeige retten, die man allerdings nur ein mal im Leben straflos bleibt.
Praxisfall: Eine Steuererklärung, die zu spät kommt
Der oben erwähnte Unternehmer, der sich über unsere Website meldete, steht vor einem Berg zusätzlicher Steuern, weil er die Einspruchsfrist verpasst hat. Seine Optionen sind jetzt stark limitiert und der finanzielle Schaden erheblich.
Die 20’000 Franken, die er nun zusätzlich zum versteuernden Einkommen zahlen musste, lassen sich nur schwer zurückholen. Da er bei der Steuererklärung auch die Frist verpasst hat, die 30 Tage nach der Ermessensveranlagung besteht, hat er nicht mehr viele Möglichkeiten. Im Prinzip ist der Zug schon abgefahren. Jetzt kann er lediglich darauf hoffen, dass ihm seine Revision gewährt wird – sonst ist das Geld weg. Wer bei der Steuererklärung die Frist verpasst, muss also mit sehr sehr hohen Kosten rechnen.
Hier ein weiteres Beispiel:
Nicht nur private Steuerzahler versäumen, ihre Steuererklärung rechtzeitig abzugeben. Bei der Steuererklärung verpassen auch Unternehmen die Frist. Hier kann es dann richtig teuer werden, schlimmstenfalls kann es zu Liquiditätsproblemen führen. Wer als Unternehmer bei der Steuererklärung die Frist verpasst, kann die gesamte Firma in Schieflage bringen.
Wer mit einem guten Treuhänder zusammenarbeitet, bekommt Unterstützung, was die Fristen angeht, sodass du Bescheid weisst, wann du notwendige Unterlagen für die Steuererklärung zukommen lassen solltest.
Wenn die Fristen nicht eingehalten werden, erhält der Unternehmer schliesslich die Veranlagung vom kantonalen Steueramt, bei dem seine Steuerlast vollkommen falsch und überhöht eingeschätzt wurde. Wurde auch hier bei der Steuererklärung die Frist verpasst, kann auch der Treuhänder nicht mehr viel unternehmen. Er kann für den Unternehmer lediglich versuchen, die Zustimmung für eine Revision und damit eine Wiederherstellung der Frist zur Abgabe der Steuererklärung zu erhalten. Doch dafür braucht es triftige Gründe und Revisionen werden nur in seltenen Fällen gutgeheissen.
Fazit: Die Bedeutung von Fristen bei der Steuererklärung
Es ist essenziell, dass du dir als Unternehmer der Bedeutung dieser Fristen bewusst bist. Eine versäumte Frist kann zwar unangenehm sein, aber es gibt vor der endgültigen Veranlagung noch Handlungsspielraum. Hast du bei der Steuererklärung die Frist verpasst, liegt die Lösung darin, rechtzeitig zu reagieren und gegebenenfalls deinen Treuhänder zu involvieren, damit dieser die notwendigen Schritte einleiten kann.
Das professionelle Fristenmanagement ist kein offensichtliches Thema und wird oft unterschätzt. Aber wie unsere Beispiele zeigen, kann es von entscheidender Bedeutung sein, um als Unternehmer nicht unnötig hohe Kosten und Stress zu riskieren. Passe besonders auf den kritischen Brief der Steuerverwaltung auf und handle unverzüglich, um dich und dein Unternehmen zu schützen.
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