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Was man bei Darlehen von der eigenen GmbH beachten sollte

In diesem Beitrag erfährst du, was du beachten musst, wenn du ein Darlehen von deiner GmbH nimmst, denn es gibt einige steuerliche und rechtliche Risiken, aber auch Spielräume, die man zum Vorteil nutzen kann.

Entdecke die Grundlagen, Risiken, Spielräume und Expertentipps für die geschickte Nutzung von Darlehen in deiner Unternehmensstruktur.

Grundlagen von Darlehen aus GmbHs

Ein Darlehen von einer GmbH an eine Privatperson kann verschiedene Formen annehmen. Dabei entsteht grundsätzlich eine Schuld auf Seiten der Privatperson und ein Guthaben in der GmbH. Dies nennt man dann in der Fachsprache «Aktivdarlehen», da es in den Aktiven, also in den Vermögenswerten aus Sicht der Firma auftaucht. 

Aktivdarlehen können auf verschiedene Arten entstehen. Der offensichtliche Fall ist, , wenn eine Privatperson Geld aus der GmbH entnimmt, obwohl ihr das Geld nicht wegen einer Lohnabrechnung oder eines Dividendenbeschlusses zusteht. 

Andere Situationen, die weniger offensichtlich sein können, sind zum Beispiel, wenn du CHF 1’000 vom Bankomat abhebst und dann für 950 CHF etwas für die Firma kaufst. Vielen Unternehmern ist nicht bewusst, dass die verbleibenden 50 CHF zu einer Schuld führen. Wenn viele solcher Transaktionen gemacht werden, kann stillschweigend eine Schuld entstehen, die sich schnell aufsummieren kann. 

Diese Transaktionen müssen klar dokumentiert und rechtlich korrekt behandelt werden, um mögliche Haftungsrisiken zu vermeiden.

Risiken und Spielräume bei Aktivdarlehen

Es ist wichtig zu verstehen, dass Aktivdarlehen sowohl handelsrechtliche als auch steuerliche Risiken mit sich bringen. Beispielsweise gibt es das Verbot der «Einlagenrückgewähr» (OR Art. 680 Abs. 2), das besagt, dass sinngemäss das Kapital der Firma nicht wieder herausgenommen werden darf. Unter Umständen kann ein Aktivdarlehen dazu führen, dass gegen dieses Gesetz verstossen wird. 

Steuerlich kann ein Aktivdarlehen als verdeckte Gewinnausschüttung angesehen werden und damit zu einer sehr hohen Steuerbelastung bei der privaten Einkommenssteuer führen. In gewissen Fällen ist sogar die Verrechnungssteuer von 35 % fällig, was zu finanziell sehr schmerzhaften Folgen führen kann.

Merke: Aktivdarlehen bergen sowohl handelsrechtliche als auch steuerliche Risiken und erfordern eine sorgfältige Gestaltung.

Unterscheidung zwischen echten und unechten Darlehen

Die Unterscheidung zwischen echten und unechten Darlehen ist entscheidend für die steuerliche Behandlung, denn unechte Darlehen können zu den oben genannten Steueraufrechnungen führen. 

Unechte Darlehen werden von der Steuerverwaltung auch als «simuliertes Darlehen» bezeichnet, also einer Art «fiktives Darlehen», das so unter unabhängigen Dritten niemals vereinbart worden wäre. Beispielsweise können die Vertragsbestimmungen im Darlehensvertrag entscheidend sein, ob das Darlehen als echt oder unecht angesehen wird.

Entscheidend kann auch sein, wie finanziell stabil der Inhaber oder die Inhaberin der Firma ist, welche sich das Darlehen aus der Firma herausnimmt. Falls das Darlehen gar nicht zurückbezahlt werden kann (auch wenn die Person es zurückzahlen wollte), kann dies auch zu steuerlichen Problemen führen.

Optimale Gestaltung von Darlehensverträgen

Bei der Vertragsgestaltung ist beispielsweise auf klare Rückzahlungsmodalitäten und die Definition von Sicherheiten zu achten. Durch transparente Vertragsbedingungen können potenzielle rechtliche und steuerliche Risiken minimiert werden.

Es ist ratsam, einen erfahrenen Rechts- und Steuerberater hinzuzuziehen, um sicherzustellen, dass die Darlehensverträge rechtlich einwandfrei sind und den Interessen aller Parteien gerecht werden.

Brauchst auch du Unterstützung bei dem Thema und weisst nicht so recht, wo du anfangen sollst? Buche hier ein unverbindliches Beratungsgespräch mit uns. 

FAQs (Häufig gestellte Fragen)

Welche rechtlichen Risiken sind mit Aktivdarlehen verbunden?

Rechtliche Risiken bei Aktivdarlehen können sich aus unklaren Vertragsbedingungen, fehlender Rückzahlungsabsicht oder Rückzahlungsfähigkeit ergeben, insbesondere wenn die Finanzlage des Kreditnehmers instabil ist.

Was kann ich tun, um ein Aktivdarlehen zu verhindern?

Aktivdarlehen können vermieden werden, wenn du sämtliche Transaktionen zwischen dir und der Firma im Auge behältst und versuchst zu verstehen, welche Transaktionen zu einer Erhöhung des Darlehens führen. Du kannst hier deinen Treuhänder nach einem Detailauszug aus der Buchhaltung fragen und kannst sämtliche Positionen anschauen, die zwischen dir und der Firma gelaufen sind.

Hier findest du ausserdem das zugehörige Video auf unserem Youtube Kanal:

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