In der Welt des Unternehmertums gibt es eine Unmenge von Möglichkeiten – und ebenso viele Herausforderungen. Eine davon könnte die Gründung eines Unternehmens über Landesgrenzen hinweg sein, insbesondere wenn es um zwei so ökonomisch starke Länder wie Deutschland und die Schweiz geht. Das mag nach einer aufregenden, grenzüberschreitenden Zusammenarbeit klingen, doch was steckt steuerlich und rechtlich dahinter und ist das wirklich so sinnvoll wie es klingt?
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Das Reizthema: Besteuerung in Deutschland und der Schweiz
Die Szenarien sind zahlreich und die steuerlichen Herausforderungen komplex. Wenn Person A in Deutschland und Person B in der Schweiz basiert sind und gemeinsam ein Unternehmen in Deutschland gründen, entsteht nicht nur eine räumliche Distanz, sondern auch eine juristische Herausforderung: Wie werden die Gewinne besteuert? Welches Land erhält welchen Anteil und wie lässt sich die Balance zwischen den unterschiedlichen steuerlichen Rahmenbedingungen und Gesetzen beim zuständigen Steueramt halten?
Dabei wird oft vernachlässigt, dass es nicht nur entscheidend für die Steuern ist, wo man die Firma anmeldet, sondern auch von wo aus wesentliche der Geschäftsleitung ausgeübt werden, oder wo sich sogenannte «feste Geschäftseinrichtungen» befinden, also beispielsweise Büros, die mit der Firma angeschrieben sind und wo beispielsweise auch Kunden empfangen werden und Rechnungen geschrieben werden.
Die Tatsache, dass ein Gesellschafter also von einem Land aus geschäftsführende Tätigkeiten ausübt kann diesem Land das Recht geben, trotzdem eine Steuer zu verlangen, auch wenn die Firma im anderen Land angemeldet ist.
Zwei Länder, zwei Rechtssubjekte
In diesem multinationalen Unternehmenssetting können dadurch zwei Rechtssubjekte entstehen, auch wenn nur in einem Land eine Firma angemeldet ist. Im schlimmsten Fall kann es sogar dazu kommen, dass beide Länder Steuern verlangen.
Hier kommen dann sogenannte Doppelbesteuerungsabkommen zur Abwendung, sogenannte «DBA». Beispielsweise gibt es auch ein solches Abkommen zwischen der Schweiz und Deutschland. Dieses soll eine doppelte Steuer vermeiden, jedoch ist dies bei grenzüberschreitenden Firmentätigkeiten zu sehr komplexen Situationen führen.
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Komplexität und Koordination: Ein Drahtseilakt
Ein solches Unternehmertum erfordert nicht nur beim Firmen-Gründen in Deutschland intensive Koordination und umfassendes Wissen in den Steuergesetzen beider Länder. Hinzu kommt das erforderliche Verständnis des DBA und anderer relevanter bilateraler Abkommen und Gesetze. Ein Team von Beratern, Steuerexperten und Rechtsanwälten, die sich in beiden Jurisdiktionen auskennen, wird unumgänglich. Doch hier beginnt oft ein Tauziehen, das für das Firmen-Gründen in Deutschland sowohl zeit- als auch kostenintensiv ist.
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Das Risiko: Mehr Aufwand, mehr Unsicherheit
Unternehmertum ist immer mit einem gewissen Risiko behaftet. Eine Firmengründung in Deutschland oder eine Unternehmensgründung über Ländergrenzen hinweg (z.B. bei Kommanditgesellschaft, KG) vervielfältigt dieses Risiko durch die eingangs genannten Punkte und schafft zusätzliche Unsicherheiten: Steuerliche Komplexität, rechtliche Unklarheiten, und die fortlaufende Notwendigkeit zur Koordination können beim Firmen-Gründen in Deutschland schnell zum Vollzeitjob werden. Dabei möchte man sich ja vor allem in der Anfangsphase auf seine Kunden und beispielsweise die Generierung von Umsatz fokussieren.
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Beziehung auf Distanz: Eine Herausforderung nicht nur im Privaten
Eine gute Partnerschaft ist der Schlüssel zum Erfolg – und das gilt sowohl für persönliche als auch für geschäftliche Beziehungen. Fernbeziehungen haben ihre eigenen Herausforderungen und nicht selten scheitern sie an diesen. Wie sieht es also in einer Geschäftsbeziehung aus, wenn die Partner in unterschiedlichen Ländern arbeiten, verschiedene Unternehmenskulturen prägen und unterschiedlichen Gesetzen unterliegen?
Die Realität sieht leider so aus, dass die meisten Unternehmer in solchen Situationen scheitern, denn es benötigt die nahezu perfekte «Sternenkonstellation», damit alles reibungslos über die Ländergrenzen hinweg koordiniert werden kann.
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Der kluge Schritt: Sorgfältige Abwägung und Planung
Eine grenzüberschreitende Firma gründen in Deutschland und der Schweiz sollte nie überstürzt werden. Die sorgfältige Prüfung der Möglichkeiten, Risiken und Herausforderungen ist essentiell. Dies gilt insbesondere, wenn es um die Auswahl von Geschäftspartnern, die Klärung rechtlicher Rahmenbedingungen und die Bewältigung steuerlicher Herausforderungen geht.
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Fazit
Die Gründung eines Unternehmens mit einem Partner im Ausland ist zweifellos eine interessante und spannende Herausforderung. Doch neben den Möglichkeiten und dem Potenzial darf das Risiko, insbesondere aus steuerlicher und rechtlicher Perspektive, nicht unterschätzt werden. Eine gründliche Prüfung, detaillierte Planung und fundierte Beratung sind beim Firmen-Gründen in Deutschland unerlässlich, um nicht in eine steuerliche und rechtliche Falle zu tappen.
Diese Punkte sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Thematik der internationalen Unternehmensgründung und deren Herausforderungen. Es empfiehlt sich beim Firmen-Gründen in Deutschland stets, einen Fachexperten oder eine Beratungsstelle aufzusuchen, um eine umfassende Beratung und spezifische Informationen zu erhalten. So bleibt die Freude an der internationalen Zusammenarbeit erhalten und wird nicht durch ungeahnte Hindernisse getrübt.
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FAQ
Dadurch dass eine Geschäftsleitungs-Tätigkeit in beiden Ländern ausgeübt wird, können die Gewinne des Unternehmens grundsätzlich in beiden Ländern besteuert werden. Das Doppelbesteuerungsabkommen beim Firmen-Gründen zwischen Deutschland und der Schweiz zielt darauf ab, eine doppelte Besteuerung zu verhindern. Dennoch kann die praktische Anwendung des Abkommens sehr komplex sein. Es wird empfohlen, Expertenrat einzuholen, um sicherzustellen, dass alle steuerlichen Aspekte korrekt gehandhabt werden.
Die Gründung eines Unternehmens über Ländergrenzen hinweg führt zu komplexen juristischen Situationen. Es entstehen mindestens zwei Rechtssubjekte, die in ihren jeweiligen Ländern steuerpflichtig sind. Zusätzlich müssen die Gesetze und Regelungen beider Länder berücksichtigt werden, was die Einschaltung von Rechtsexperten erforderlich macht.
Die Risiken beim Firmen-Gründen in Deutschland und der Schweiz umfassen eine steuerliche Komplexität, rechtliche Unsicherheiten und die Notwendigkeit kontinuierlicher Koordination. Eine sorgfältige Abwägung der Möglichkeiten und Herausforderungen ist unerlässlich. Detaillierte Planung und professionelle Beratung sind wichtig, um steuerliche und rechtliche Fallstricke zu vermeiden.
Unterschiedliche Unternehmenskulturen und Gesetze können die Geschäftsbeziehung beeinflussen, indem sie zusätzliche Herausforderungen in der Kommunikation und Koordination schaffen. Es ist wichtig, ein Verständnis für die jeweiligen Kulturen und rechtlichen Rahmenbedingungen zu entwickeln und eine offene Kommunikation zu fördern, um erfolgreiche Geschäftsbeziehungen aufzubauen.
Siehe auch: